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Jubiläums Ablass

„Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, den Armen eine frohe Botschaft zu bringen, den Gefangenen die Entlassung zu verkünden und den Blinden das Augenlicht; die Zerschlagenen in Freiheit zu setzen und ein Gnadenjahr des Herrn auszurufen.“ (Lk 4,18-19)

Die große Gnade und zentraler Bestandteil des Jubeljahres ist der Jubiläumsablass, den Gläubige unter bestimmten Bedingungen empfangen können.

Das „Gnadenjahr des Herrn“ im Alten Testament

 

Im Alten Testament ist das „Gnadenjahr des Herrn“ eng mit dem sogenannten Erlassjahr verbunden, das in Lev 25

beschrieben wird. Es war ein besonderes Jahr, das alle fünfzig Jahre gefeiert wurde. Während dieses Jahres sollten Schulden erlassen, versklavte Israeliten freigelassen und verlorenes Land an seine ursprünglichen Besitzer zurückgegeben werden. Es war ein Jahr der Wiederherstellung, der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit, in dem Gott seinem Volk seine Fürsorge auf besondere Weise zeigte.

Dieses Gnadenjahr stand in engem Zusammenhang mit dem Sabbatjahr, das alle sieben Jahre stattfand und ebenfalls soziale Gerechtigkeit fördern sollte. Die Idee dahinter war, dass kein Israelit dauerhaft in Armut oder Versklavung verbleiben sollte. Das Jobeljahr war also ein Zeichen für Gottes Heilshandeln in der Geschichte und für seine Treue zu seinem Volk.

Das „Gnadenjahr des Herrn“ bei Jesus


Als Jesus in der Synagoge von Nazareth aus dem Propheten Jesaja (Jes 61,1-2) vorliest, verkündet er:


„Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, den Armen eine frohe Botschaft zu bringen, den Gefangenen die Entlassung zu verkünden und den Blinden das Augenlicht; die Zerschlagenen in Freiheit zu setzen und ein Gnadenjahr des Herrn auszurufen.“ (Lk 4,18-19)


Dann sagt er: „Heute hat sich dieses Schriftwort erfüllt.“ (Lk 4,21)


Mit diesen Worten erklärt Jesus, dass in ihm selbst das wahre „Gnadenjahr des Herrn“ anbricht – nicht nur als ein irdisches Jobeljahr, sondern als die endgültige Heilsoffenbarung Gottes. Jesus bringt Freiheit für die Menschen, indem er nicht nur äußere Unterdrückung beendet, sondern aus der Unterdrückung und dem Sklavenhaus der Sünde befreit, indem er innere Heilung und Versöhnung mit Gott schenkt. Er schenkt den Sündern - das sind wir alle - neues Leben durch die Vergebung der Sünden.
 

Das „Gnadenjahr des Herrn“ erfüllt sich also nicht mehr nur in einem zeitlich begrenzten Erlassjahr, sondern in der Person Jesu selbst. Er ist der, der wirklich befreit – von der tiefsten Not des Menschen, der Trennung von Gott.

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Was ist ein Ablass?

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Ein längst überholtes Relikt aus dunkler Vergangenheit? Nein, keineswegs. Die Kirche lehrt:

Jede Sünde, selbst eine geringfügige, zieht eine schädliche Bindung an die Geschöpfe nach sich, was der Läuterung bedarf, sei es hier auf Erden, sei es nach dem Tod im sogenannten Purgatorium (Läuterungszustand). Diese Läuterung befreit von dem, was man ‚zeitliche Sündenstrafe‘ nennt. Diese beiden Strafen dürfen nicht als eine Art Rache verstanden werden, die Gott von außen her ausüben würde, sondern als etwas, das sich aus der Natur der Sünde ergibt. Eine Bekehrung, die aus glühender Liebe hervorgeht, kann zur völligen Läuterung des Sünders führen, sodass keine Sündenstrafe mehr zu verbüßen bleibt. - KKK 1472


Gott erlässt Sündenstrafen durch die Kirche

Sünde hat zwei Folgen: Schuld und Schaden. Die Schuld betrifft das Unrecht, das der Sünder Gott gegenüber anrichtet.

Diese Schuld wird durch die Beichte getilgt. Ein Ablass ist der Nachlass zeitlicher Sündenstrafen für bereits vergebene Sünden. Während also die Beichte die Schuld tilgt, hilft der Ablass, die Folgen der Sünde zu bereinigen. Die Kirche gewährt diesen Nachlass als Zeichen der göttlichen Barmherzigkeit und lehrt:

„Der Ablass wird gewährt durch die Kirche, die kraft der ihr von Jesus Christus gewährten Binde- und Lösegewalt für den betreffenden Christen eintritt und ihm den Schatz der Verdienste Christi und der Heiligen zuwendet, damit er vom Vater der Barmherzigkeit den Erlass der für seine Sünden geschuldeten zeitlichen Strafen erlangt.“ - KKK 1478


Durch die Beichte wird die Schuld getilgt, aber der Schaden bleibt bestehen. Dieser Schaden kann hier auf Erden durch Demut – indem man beichtet und um den Ablass bittet – oder im Fegefeuer durch Leiden gesühnt werden. Der Ablass ist daher ein Ausdruck der göttlichen Barmherzigkeit, der uns hilft, schon in diesem Leben von den Folgen der Sünde befreit zu werden. Ein großes Geschenk, das sich kein Katholik entgehen lassen soll!

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Wer kann den Ablass empfangen?


Jeder Katholik im Stand der Gnade kann den Ablass einmal täglich gewinnen – entweder für sich selbst oder für einen Verstorbenen. Dazu lesen wir Im Katechismus der katholischen Kirche:

 

„Da die verstorbenen Gläubigen, die sich auf dem Läuterungsweg befinden, ebenfalls Glieder dieser Gemeinschaft der Heiligen sind, können wir ihnen unter anderem dadurch zu Hilfe kommen, dass wir für sie Ablässe erlangen. Dadurch werden den Verstorbenen im Purgatorium für ihre Sünden geschuldete zeitliche Strafen erlassen.“ - KKK 1479


Voraussetzungen für den Jubiläumsablass 2025

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  • Beichte, in absehbarer Zeit vor oder nach der Ablasshandlung

  • Empfang der heiligen Kommunion am Tag der Ablasshandlung

  • Bewusste Abkehr von jeder, auch der lässlichen Sünde, die Absicht also, nicht mehr zu sündigen

  • Gebet in den Anliegen des Papstes. Empfehlung der Kirche: Glaubensbekenntnis; Vater unser; Gegrüßet seist du, Maria; Ehre sei dem Vater

  • Ablasshandlung: Durchschreiten der Heiligen Pforten in Rom

Vollkommener Ablass auch zweimal am selben Tag

Im Heiligen Jahr 2025 ist es möglich, dass „ungeachtet der Norm, dass nur ein vollkommener Ablass pro Tag gewährt werden kann (Enchiridion Indulgentiarum, IV. ed, Norm 18, § 1), die Gläubigen, „die den Akt der Nächstenliebe zugunsten der Seelen im Fegefeuer vollbracht haben, wenn sie sich rechtmäßig ein zweites Mal am selben Tag dem Sakrament der Kommunion nähern, den vollkommenen Ablass zweimal am selben Tag erlangen können, der „nur für die Verstorbenen gilt. (Aus den Normen der Apostolischen Pönitentiarie für die Gewährung eines Ablasses während des Heiligen Jahres 2025)

Der Ablass an einem jeden Tag unseres Lebens

Zusätzlich zum Ablass im Jubiläumsjahr 2025 sowie den Ablässen an festgelegten Tagen im Jahr (z. B. Portiunkula, Allerseelen, Urbi et Orbi, Barmherzigkeitssonntag, Fronleichnam usw.) kann ein Katholik an jedem Tag seines Lebens einen Ablass gewinnen – entweder als Teilablass oder als vollkommenen Ablass, abhängig davon, ob alle erforderlichen Bedingungen erfüllt sind.

 

Die Voraussetzungen dafür entsprechen den üblichen Bedingungen: Beichte, Empfang der Kommunion, Abkehr von jeder Sünde und ein Gebet für den Papst.

 

Dazu kommt eine der folgenden geistlichen Übungen:  

  • das Rosenkranzgebet

  • die Betrachtung des Kreuzweges

  • das Gebet vor dem Allerheiligsten (vor dem verschlossenen Tabernakel oder dem ausgesetzten Allerheiligsten)

  • das Lesen in der Heiligen Schrift

Seelsorgeraumbüro:
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Festnetznummer: +43 5412 63143

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Wenns: Mittwoch: 13:30-16:30 Uhr

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